Manchmal ist es auch ganz schön, zu weniger wichtigen bzw. vermeintlich weniger wichtigen Themen eine Meinung zu haben.
Und manchmal gönne ich mir auch das Vergnügen, sie zu äußern, auch wenn es diese Menschen gibt, die darauf hinweisen müssen, dass es wirklich wichtigere Themen gebe, aber das stelle ich nicht in Abrede, nur wird über diese Themen schon genug gesagt und viel Unsinn, wie man in deutschen Talkshows hören kann.
Beispielsweise habe ich jahrelang jedem, der es nicht hören wollte, gesagt, dass ich finde, dass im Fußball nur die Kapitäne mit dem Schiedsrichter sprechen dürfen sollten (wie im Rugby). So würde man vermeiden, dass ein Großteil der neunzig Spielminuten für das Meckern, Lamentieren und Diskutieren der Spieler (und hier gendere ich bewusst nicht!) draufgehen würde. Spieler, der nicht Kapitän ist, spricht den Schiedsrichter an: Gelbe Karte! Fertig! Dafür habe ich ich immer wieder plädiert, und dann ist es so gekommen, nur das die Umsetzung in der Praxis noch zu wünschen übrig lässt.
Ebenso plädiere ich für die Abschaffung einer Unart im Verlagswesen: Der Endnote!
Jahrhundertelang war die (nicht nur akademische) Leser*innenschaft in der Lage, Anmerkungen, die auf derselben Seite mit ihrem Bezugstext standen, zu lesen. Das war praktisch: Nach Quellenangaben, Literaturverweisen und Erörterungen musste man nicht lang blättern, weil sie in Fußnoten unmittelbar auffindbar unter dem Haupttext angebracht waren. Heutzutage kann jede*r Student*in mit gängiger Textverarbeitungssoftware in Seminararbeiten Anmerkungen als Fußnoten platzieren. Die Zeiten, als Manuskripte noch mit der Schreibmaschine getippt wurden, sind vorbei – damals war es gerechtfertigt, statt der Fuß- Endnoten zu verwenden, jetzt ist das nicht mehr nötig. Verlage waren eigentlich schon immer in der Lage, in gedruckten Werken Fußnoten anzubringen, und heutzutage gibt es auch keinen Grund, daraus Endnoten zu machen.
Irgendeine ominöse „bessere Lesbarkeit“, die für auch für so manchen anderen Quatsch herhalten muss, als Begründung für die Verwendung von End- statt Fußnoten heranzuziehen, ist völliger Unsinn. Die Les- bzw. Unlesbarkeit von Texten liegt in der Regel in ihnen selbst begründet, wie man an diesem verquasten Satz gut sehen kann! Jetzt habe ich es ausgesprochen. Gibt es in dieser Frage gleichgesinnte Menschen? Würde es sich lohnen, eine Initiative zur Abschaffung der Endnoten ins Leben zu rufen?